Praktikumslehrertag am Staatsinstitut mit dem Schwerpunkt positiver Psychologie

Donnerstag, 12. September 2019

Wie in jedem Jahr, trafen sich auch zu Beginn dieses Schuljahres alle Praktikumslehrkräfte für Fachlehrer zu einer großen Dienstbesprechung am Staatsinstitut für die Ausbildung von Fachlehrern, Abt. III.

Fachlicher Scherpunkt war an diesem Tag ein Fachvortrag von Prof. Dr. Dennis John (Evangelische Hochschule Nürnberg) zum Thema Glück – Charakterstärke – und Flow-Effekt.

Über 100 Fachlehrer aus dem Bereich Ernährung und Gestaltung, Musik, Englisch und Kommunikationstechnik, die in Mittelfranken als Betreuungslehrkräfte für angehende Fachlehramtsstudierende, an den Grund-, Mittel-, Real- und Förderschulen die Ausbildung der jungen zukünftigen Lehrkräfte maßgeblich unterstützen, sind der Einladung der Institutsleitung Frau Dr. Irene Fina und den Fachoberlehrerinnen Anne Völkel und Gabi Reinhart gefolgt.

Am Staatsinstitut freute man sich über die große Anzahl der Teilnehmer, die den wachsenden Studierendenzahlen am Institut entsprechen und Frau Dr. Fina bedankte sich für die Bereitschaft der Lehrkräfte, die Ausbildung der Studierenden vor Ort an den Schulen zu begleiten. Der Bedarf an gut ausgebildeten Lehrkräften ist hoch. Derzeit werden am Staatsinstitut in Ansbach insgesamt 235 Studierende und davon noch über 100 Lehrkräfte in im Modellversuch Lehramt für Gestaltung – Ernährung – Kommunikationstechnik ausgebildet. In diesem Zusammenhang verwies die Institutsleitung auf den Infotag des Staatsinstituts am Samstag, 19. Oktober 2019, an dem interessierte Schüler das Institut kennen lernen können. In der Woche darauf findet vor den Herbstferien eine sogenannte Schnupperwoche statt, um die Ausbildung vor Ort erleben zu können.

Im Anschluss daran richtete Frau Regierungsschuldirektorin Antje Döllinger die Grußworte im Namen der Regierung an die Anwesenden und betonte die Wichtigkeit einer derartigen Veranstaltung im Sinne einer Verknüpfung der einzelnen Ausbildungsabschnitte, die ein angehender Lehrer durchlaufen muss. Alle verbinden gemeinsame Themen in der Entwicklung junger Menschen, wie das gegenseitige aufeinander achten und beachten im Sinne einer förderlichen Entwicklung. Frau Döllinger betonte die Bedeutsamkeit einer Verknüpfung von Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte und hob die Beratungstätigkeit der Praktikumslehrkraft als wichtige Aufgabe in der Ausbildung junger Lehrkräfte hervor. Im zweiten Abschnitt der Lehrerausbildung werden im Bereich Ansbach in diesem Schuljahr rund 700 Lehramtsanwärter in 60 Seminaren auf die berufliche Tätigkeit an der Schule vorbereitet.

Den Schwerpunkt des Vormittages bildete der Fachvortrag vom Lehrstuhlinhaber der Psychologie, Professor Dr. Dennis John von der Evangelischen Hochschule Nürnberg, mit dem Thema der positiven Psychologie am Beispiel von Glückserleben, der Fokussierung auf Charakterstärken und der Bedeutung des Flow-Effektes in der Ausbildung.

Spannend war die Frage, wer sich an eine Glücksmaschine anschließen lassen würde, wenn es so was gäbe – was ein Lachen auf den Gesichtern der Teilnehmer hervorrief. Letztendlich sei es die Kombination aus Wohlfühlglück (z.B. gutes Essen, Urlaub, schöne Erlebnisse) und Werteglück (Sinnhaftigkeit des Tuns, gelingende Lebensführung, auf ein Ziel hingerichtetes Tun), die einen Menschen zu einem Glücksempfinden kommen lässt. Ebenso spielt in der Positiven Psychologie die Hervorhebung dessen eine große Rolle, was gut im Leben läuft, was wiederum positive Energien vor allem auch in der Ausbildung von jungen Menschen wecken kann. Die Suche nach dem Negativen im Leben führt nicht weiter, wirkliche Entwicklung kann verstärkt nur in der Beachtung von Charakterstärken stattfinden. Am Ende des Vortrages stellte Prof. John nochmals die Bedeutung des sogenannten Flow-Effekts in der Ausbildung vor. Von Flow spricht man, wenn ein Mensch das Gefühl einer optimalen Erfahrung, völlige Vertiefung oder das Aufgehen in einer Tätigkeit spürt.

Die anschließende Mittagspause für alle Fachlehrkräfte wurde von der Fachschaft Ernährung und Gestaltung stilvoll, kulinarisch gestaltet und umrundete die gelungene Veranstaltung. Die Pause wurde auch dafür genutzt, um die neuen Studierenden mit ihren Praktikumsbetreuungen bekannt zu machen.

Am Nachmittag fanden dann Workshops zu bestimmten Themen unter der fachlichen Leitung der Lehrkräfte des Staatsinstituts statt. Von Seiten der Teilnehmer wurde die Organisation gelobt und vor allem der Impulsvortrag am Vormittag als sehr wertvoll eingestuft. Die Zeit der Kooperation und die Möglichkeit des Austausches untereinander und mit den Studierenden wurde dabei ebenso positiv hervorgehoben.

Ulrike Maurer, Institutsrektorin